Ach ja. In meiner Museumskiste lag noch ein selbst gebauter elektronischer Blinkgeber für die 6 Volt Anlage einer MZ TS 250
Die Raffinesse daran war die unveränderte Bordelektrik des Motorrades. Da der Hitzdrahtblinkgeber mit einschalten der Last anfing zu arbeiten, musste die Funktion im Prinzip nachgebildet werden. Ein selbst gebautes Reed-Relais hat diese Funktoin übernommen.
Wurde der Blinkerschalter betätigt, wurde der Stromkreis zwischen +Klemme -> Reedrelaisspule -> Blinkerschalter -> Blinker -> Masse geschlossen. Der nun fließende geringe Strom (Spulenwiderstand des Relais) sorgte für ein Anziehen des Relais, die Lampen blieben wegen des geringen Stroms dunkel. Der Arbeitskontakt des Relais versorgte nun den astabilen Multivibrator mit Spannung und er begann zu arbeiten. R1 und D1 dienten der Abhaltung von Spannungsspitzen durch die Zündanlage im Bordnetz, welche den astabilen Multivibrator beeinflussten.
Der astabile Multivibrator ließ das Relais anziehen. Über eine Hilfskontakt wurde nun das Reedrelais überbrückt, damit der astabile MV nicht aufhörte zu arbeiten. Der Arbeitskontakt des Relais schaltete die Blinker ein und aus. Mit dem Abfallen des Relais öffneten sowohl Arbeitskpontakt als auch Hilfskontakt und alles ging wieder von vorn los.
Relais waren zu der Zeit Stand der Technik, da Halbleiter aufgrund ihrer PN-Übergänge einen zu hohen Spannungsabfall erzeugten und MOS-FET bei 6 Volt noch nicht in den Sättigungsbereich des Gates kommen.